Hoch hinaus mit den WPII Kursen Astronomie

Am 19.06.2025 um 9:42 Uhr starteten die Schülerinnen und Schüler der WPII-Kurse Astronomie der Gesamtschule Am Schilfhof aus Potsdam einen Stratosphärenballon mit physikalischen Experimenten zur Erforschung der Atmosphäre. Nachdem bereits vier Starttermine aufgrund schlechten Wetters abgesagt werden mussten, gelang auch der Start am 19.06. nicht ohne Probleme. Beim Start vom Sportplatz der SG Geltow e.V. erfasste eine Windböe den Ballon und hätte ihn beinahe zum Absturz gebracht.

Zu diesem Zeitpunkt blieb die Frage offen, ob die Kamera und Messtechnik den Unfall überstanden hatten. Zumindest funktionierte der GPS-Sender noch und ermöglichte eine Verfolgung des Fluges.
Die Flugbahnvorausberechnung sagte eine Landung nördlich von Cottbus voraus. Nachdem der Ballon gestartet und benötigte Ausrüstung eingepackt war, fuhren wir mit PKWs in Richtung Cottbus, um dort auf die Landung der Sonde zu warten. Nach insgesamt 3 Stunden und 27 Minuten Flugzeit landete die Sonde nördlich von Forst(Lausitz) auf einem Feld, kurz vor der polnischen Grenze. Der Flug dauerte länger und ging weiter, als wir erwartet hatten.


Gegen 14:20 Uhr haben wir den Ballon 500m entfernt von der polnischen Grenze geborgen. Die Erleichterung war groß – die Kamera und der Messcomputer liefen noch. So konnten wir erkennen, dass wir eine Höhe von 40986m erreicht haben.

Auf dieser Höhe erscheint der Himmel schwarz und die Krümmung der Erde lässt sich erkennen. Der Großteil der Atmosphäre, die die Erde umgibt und Leben auf unserem Planten ermöglicht, liegt weit unter uns und ist als dünnes, blaues Band zu erkennen. Der Horizont liegt in mehr als 700km Entfernung. Auf dem Bild erkennt man die Ostsee mit den dänischen Inseln.
Aufgrund des geringen Luftdrucks in großer Höhe, dehnt sich das Helium im Ballon immer weiter aus, je höher der Ballon aufsteigt. Er erreicht schließlich einen Durchmesser von ca. 14m kurz vor dem Platzen. Die angehängte Messsonde mit den Experimenten fällt dann zunächst mit bis zu 300km/h auf die Erde zu, bis der Fallschirm den Abstieg bremst.

Mit an Bord waren, neben verschiedenen GPS-Systemen zur Ortung der Sonde, eine Kamera, um den Flug aufzuzeichnen, sowie Messelektronik für Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Sonnenstrahlung und genaue Positionsdaten. Weiterhin zeichnete ein Geigerzähler die Höhenstrahlung in der Atmosphäre auf. Diese Daten sind im Zusammenhang mit dem aktuellen Aktivitätsmaxium der Sonne besonders interessant und werden im Unterricht ausgewertet. Unterstützt wurde die Schule vom DLR_School_Lab, das Teile der Ausrüstung bereit stellte.
Gegen 17:30 Uhr kamen wir nach einem spannenden Projekttag mit vielen unvergesslichen Eindrücken wieder in Potsdam an.